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Mispeln, eine wiederentdeckte Pflanze für den Garten

Sprachlich unterscheidet die Mispel nur ein Buchstabe von der sagenumwobenen Mistel. Doch abgesehen davon, haben beide Gewächse wenig gemein.

Im Gegensatz zur Mistel ist die Mispel kaum noch bekannt. Im Mittelalter war das anders: Als rohes Obst wie auch als Arzneimittel waren die walnussgroßen Früchte sehr geschätzt. Heilende Kräfte bei Fieber und Durchfallkrankheiten wurden ihr zugeschrieben. Sie enthalten viel Vitamin C und können, geerntet nach dem ersten Frösten, zu Kompott, Marmelade oder Likör verarbeitet werden. Und im Winter dienen die Früchte vielen Vögeln und Kleintieren als willkommene Nahrungsquelle.

Ursprünglich stammt die Mispel aus Südosteuropa und Persien. Römische Legionäre brachten sie vermutlich schon in früheren Jahren über die Alpen nach Europa, wo sie häufig als Einzelexemplare in Bauern- und Klostergärten sowie auf Weinbergen und Streuobstwiesen gepflanzt wurden. Heute findet man bei uns nur noch wenige Mispelsträucher.

Leicht erkennen lässt sich die Mispel von Mai bis Juni, dann zeigt sie, dass sie zur Familie der Rosengewächse gehört. Der ganze Strauch ist zu dieser Zeit mit leuchtend weißen Blüten geschmückt.

Die Mispel passt gut in kleine bis mittelgroße Gärten, denn der Strauch oder Baum erreicht nur eine Höhe von vier bis sechs Metern. Die Krone mit den meist krumm gewachsenen Ästen ist allerdings weit ausladend. Besonders fühlt sich die Mispel auf sonnigen, aber nicht zu trockenen Hängen, gedeiht aber auch im Halbschatten gut. Die Erde sollte locker und gut durchlüftet sein. Das einzige, was der Strauch nicht verträgt, ist Staunässe im Boden. Ansonsten sind Mispeln pflegeleicht und anspruchslos.

Normalerweise erreichen Mispeln ein Alter von 40 bis 50 Jahren. Allerdings kann ihnen wie allen Rosengewächsen der Feuerbrand gefährlich werden. Infizierte Blätter und Blüten verfärben sich schwarz und sterben ab. Hier hilft nur ein radikaler Rückschnitt erkrankter Äste, manchmal stirbt aber der ganze Strauch.


Quelle: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Landshut

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